Thomas Gainsborough (1727-1788) war ein englischer Maler, der sich besonders der Porträt- und Landschaftsmalerei widmete. Er gilt neben William Hogarth und Joshua Reynolds als bedeutendster englischer Maler des 18. Jahrhunderts.
Die beiden Hunde auf diesem Gemälde gehörten dem Musiker Carl Friedrich Abel, dem letzten der großen Viola da Gamba-Virtuosen. Abel gehörte mit Johann Fischer und Johann Christian Bach zu einem Trio deutscher Komponisten und Musiker, die Mitte des 18. Jahrhunderts die Musikszene in England dominierten. Er und Gainsborough trafen sich vermutlich Anfang der 1760er Jahre zum ersten Mal in Bath und wurden enge Freunde. Gainsborough, selbst ein versierter Musiker, kaufte eines von Abels wertvollsten Instrumenten und die beiden spielten oft zusammen. Wahrscheinlich schenkte der Künstler Abel dieses Gemälde im Austausch für Unterricht auf dem Instrument.
Das Bild von der Hündin mit dem Welpen entstand vermutlich zur selben Zeit, als Gainsborough Abels Porträt malte, das Abel mit einem ähnlichen Hund zeigt.
Es wird von Gainsboroughs Biograf berichtet, dass beim Einzug des Porträts, die abgebildete Hündin, irritiert über die Anwesenheit einer vermeintlichen Rivalin, das Gemälde mit solcher Wut anflog, dass es als notwendig erachtet wurde, es an einem sicheren Ort aufzuhängen.
Es gibt Aufzeichnungen über Spitze im England des 16. Jahrhunderts, obwohl sie dort eher selten waren, als Gainsborough dieses Bild malte. Damals waren sie wegen ihrer Ähnlichkeit mit Füchsen als Foxdogs bekannt, und unter dem Titel Foxdogs wurde dieses Bild erstmals ausgestellt (British Institution, 1814).
Da der Spitz in Großbritannien bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nicht besonders beliebt war, ist es möglich, dass Abel einen Hund aus Deutschland mitbrachte, den Gainsborough als Modell in seinen Gemälden verwendete.
Die Popularität der Tiermalerei nahm in Großbritannien gegen Ende des 18. Jahrhunderts zu, wobei der individuelle Charakter des Tieres betont wurde. Gainsborough zeichnete sich durch das Malen von Hunden aus. Neben der Einbeziehung von Hunden in Porträts hatte er die Fähigkeit, auch die Vierbeiner als eigenständiges Thema für ernsthafte Porträts zu machen.
Mary Robinson (1758–1800) war eine bekannte Schauspielerin und Schriftstellerin des 18. Jahrhunderts. Sie war auch eine der am meisten gemalten und karikierten Frauen dieser Zeit.
Für ihre späteren Aufführungen in „The Winter’s Tale“ (Shakespeares Wintermärchen) wurde sie besonders in der Rolle der „Perdita“ berühmt. Mit einer dieser Aufführungen erregte sie die Aufmerksamkeit des Prinzen von Wales (später George IV), mit dem sie eine kurze einjährige, aber berüchtigte Affäre hatte.
Ein weiteres Portrait von Gainsborough zeigt Jane Whocote mit dem Spitz. Der Verdacht liegt nah, dass die Hündin von Freund Carl Friedrich Abel für mehrere Motive als Vorlage diente.
Quellenangaben
- https://www.tate.org.uk/art/artworks/gainsborough-pomeranian-bitch-and-puppy-n05844
- wallacelive.wallacecollection.org/
- https://www.rct.uk/collection/400670/mrs-mary-robinson-1758-1800
- https://museumdogs.tumblr.com
Weitere Literatur:
- Die Werke von Mary Robinson, Teil I, Band 2