Der Spitz als Stationshund

Ich war viele Jahre als Wohnbereichsleiterin in einem Pflegeheim tätig. Dort hat mich Balu tagtäglich in die Arbeit begleitet. Warum? Weil er frisch aus dem Tierschutz noch keine Viertelstunde alleine daheim bleiben konnte, ohne das ganze Haus zusammen zu heulen. Also nahm ich ihn eben mit. Und egal ob Früh-, Nacht- oder Spätschicht, er hat sich allen Zeiten angepasst.

Balu der Stationsspitz

Er hat in dieser Zeit wahnsinnig schnell gelernt und eingeprägt. Beispielsweise verstand er in kürzester Zeit, dass er die Infektionszimmer nicht betreten durfte, da er sonst Keime weiter tragen hätte können. Also legte er sich anfangs vor die Tür, während ich rein ging und wartete auf mich.

Später durfte er sich unabhängig von mir auf der gesamten Station bewegen und mied konsequent die entsprechenden Zimmer.

Balu als Teil der Sterbebegleitung

Auch wenn er sonst gern überschwänglich, freudig und laut sein konnte, so nahm er sich bei Sterbenden extrem zurück. Dann legte er sich auf oder neben das Bett, war einfach nur ruhig bei einer Personen, strahlte eine tiefe Ruhe aus und ließ sich streicheln.

Balu meisterte seine Aufgabe mit Bravour ohne jemals eine Ausbildung zum Besuchshund absolviert zu haben. Es passte einfach. Und er schenkte vielen Menschen glückliche Stunden voller Geborgenheit.


Bericht, Video & Bilder: Pauline Freudrich (geschrieben von Gaby Stadler)