Eugène Rémy Maes: Belgische Tiermalerei
Eugène Rémy Maes (1849–1931) war ein belgischer Künstler, der sich auf die Tiermalerei spezialisierte. Seine Werke zeichnen sich durch eine detailgetreue Darstellung von Bauernhoftieren aus, wobei er oft die ländliche Atmosphäre und die Rolle von Tieren im Alltag einfing. Neben Geflügel und Vieh widmete er sich auch der Darstellung von Hunden, insbesondere Spitze, die er als treue Wachhunde inmitten anderer Tiere malte.
Ausbildung und Karrierebeginn
Maes wurde am 23. Januar 1849 in Puurs als Sohn von Ivo Guillaume Maes und Joanna Maria Maes geboren. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er an der renommierten Académie royale des Beaux-Arts de Bruxelles, wo er die Grundlagen für seinen späteren Erfolg legte. Schon früh zeigte sich seine Vorliebe für Tierdarstellungen, die sein Schaffen dominieren sollten.
Nach Abschluss seines Studiums konzentrierte sich Maes fast ausschließlich auf die Malerei von Tieren. Seine Bilder zeigen häufig Schafe, Rinder und Geflügel wie Hühner und Tauben. Besonders hervorzuheben sind jedoch seine Darstellungen von Spitzen. Auf vielen seiner Gemälde erscheinen diese sowohl als wachsame Hüter von Haus und Hof als auch als klassische Bauernhofhunde, die mit ihrer charakteristischen flauschigen Erscheinung das ländliche Leben repräsentieren.
Die Spitze in seinen Bildern sind nicht nur liebevoll porträtiert, sondern auch eingebettet in Szenen, die den Alltag des Landlebens widerspiegeln. Ob sie Hühner vor Eindringlingen schützen oder geduldig neben einem Bauern stehen – Maes verstand es, den Charakter dieser vielseitigen Hunde einzufangen.
Zusammenarbeit mit Genremalern
Neben seiner eigenen Tiermalerei arbeitete Maes mit bekannten Genremalern wie David Col, Gerard Portielje und Jan Portielje zusammen. In diesen Kollaborationen malte er die Tiere, die als zentrale oder ergänzende Motive in deren Szenen dienten. Diese Zusammenarbeit trug zu seiner Bekanntheit und zu der Verbreitung seiner Werke bei.
Pseudonyme und Persönlichkeit
Maes nutzte gelegentlich die Pseudonyme „Ermaes“ und „Théo Van Sluys“. Letzteres war der Name eines Verwandten und diente möglicherweise dazu, seine Werke unter einem anderen Licht oder für unterschiedliche Märkte zu präsentieren.
Vermächtnis
Eugène Rémy Maes verstarb 1931 in Kontich. Seine Kunst, geprägt von der präzisen Darstellung ländlicher Tiere und Szenen, bleibt ein Zeugnis für die enge Verbindung von Mensch und Tier im Alltag. Besonders seine Bilder von Spitz-Hunden als Bauernhofspitze und Wachhunde sind ein faszinierender Einblick in das Leben und die Kultur des 19. Jahrhunderts. Maes’ Werk feiert die Schönheit und Bedeutung der Tiere, die sowohl funktionale als auch emotionale Begleiter des Menschen waren.